Phantastik und Kontrapunkt: Zur Kompositionsart Frescobaldis

Autor/innen

  • Friedhelm Krummacher

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.1995.H1.1056

Abstract

In seiner <Musurgia universalis> (1650) unterscheidet Athanasius Kircher acht Kompositionsstile, darunter den Stylus phantasticus, der als Lehre einer Art des Kontrapunkts definiert ist. Inwieweit diesem Stilbegriff so verschiedene Gattungen wie Fantasia und Toccata zuzuweisen sind, wird anhand von Frescobaldis <Fantasie a quattro> (1608) und seinen beiden Toccatenbüchern (1615/16 und 1627) näher untersucht. Ist die Fantasia als Ansatz konstanter Thematisierung verstehbar, so erscheint die Toccata umgekehrt als Versuch athematischen Komponierens. Beide Genera sind nicht nur abstrakt durch die verborgene Ratio der Harmonie im kontrapunktischen Kontext verbunden. Sie repäsentieren vielmehr konkret den Stylus phantasticus als polare Möglichkeiten einer frei disponierten Instrumentalmusik.

bms online (Wagner, Dorothea)

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Krummacher, F. (2021). Phantastik und Kontrapunkt: Zur Kompositionsart Frescobaldis . Die Musikforschung, 48(1), 1–14. https://doi.org/10.52412/mf.1995.H1.1056