Lili Boulanger: „Clairières dans le Ciel” - ästhetischer Ausdruck und musikalische Form

Autor/innen

  • Sabine Giesbrecht-Schutte

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.1994.H4.1132

Abstract

Charakteristisch für das Werk sind synästhetische Tendenzen auf drei Ebenen: 1. Der vom literarischen Symbolismus beeinflußte, bilderreiche Text wird im Parlandostil vorgetragen. Die Singstimme verdeutlicht dabei Sprachstrukturen und verzichtet auf selbständige melodisch-rhythmische Motive. 2. Im Klavierpart formieren sich Gruppen von Spielfiguren und deren Varianten zu meist asymmetrischen, dreiteiligen ABA-Formen. Ihre musikalische Binnenstruktur tendiert zum Malerischen: Figuren und Muster fügen sich gruppenweise zu pulsierenden Flächen und Klangräumen zusammen. 3. Eine vielschichtige Dynamik sowie differenzierte Angaben zu Ausdruck und Tempo bilden eine energetische Ebene, die sozusagen das vegetativ-psychologische Pendant zu den im Text aufgeführten Stationen einer verlorenen Liebe darstellt. (Giesbrecht-Schutte, Sabine)

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Giesbrecht-Schutte, S. (2021). Lili Boulanger: „Clairières dans le Ciel” - ästhetischer Ausdruck und musikalische Form. Die Musikforschung, 47(4), 384–402. https://doi.org/10.52412/mf.1994.H4.1132