Nationalbewußtsein und Musikgeschichtsschreibung in Deutschland 1800-1850

Autor/innen

  • Erich Reimer

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.1993.H1.1140

Abstract

Im Zuge der deutschen Nationalbewegung setzten um 1800 Reflexionen über die historische Entwicklung der deutschen Musik ein. An einschlägigen Texten läßt sich zwischen 1800 und 1850 eine fortschreitende nationale Interpretation der Musikgeschichte nachweisen. Während es Johann Karl Friedrich Triest (1801) darum ging, unter Hinweis auf Bachs Kontrapunktik und Haydns Symphonik zur Entwicklung eines noch schwach ausgeprägten Nationalbewußtseins beizutragen, standen bei Amadeus Wendt (1831), der in Haydns, Mozarts und Beethovens Instrumentalmusik den Höhepunkt der deutschen Musik sah, nationales und kosmopolitisches Bewußtsein im Einklang. Demgegenüber zeichnet sich im Mozart- und Beethoven-Bild Franz Brendels (1852) die spätere chauvinistische Tendenz des deutschen Nationalismus ab. (Prof. Dr. Reimer, Erich)

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Reimer, E. (2021). Nationalbewußtsein und Musikgeschichtsschreibung in Deutschland 1800-1850 . Die Musikforschung, 46(1), 17–31. https://doi.org/10.52412/mf.1993.H1.1140