Metrische Verwerfungen im Eingangschor der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach

Autor/innen

  • Siegfried Maier

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2018.H2.304

Abstract

So vielschichtig und komplex sich die metrische Organisation im Eingangschor der Johannes-Passion von Beginn an gezeigt hat, so vielfältig sind die Komplikationen, denen sie im Verlauf der Komposition unterworfen ist. Wir haben gesehen, wie aus einem thematischen Vordersatz, ja eigentlich aus der Figur einer Vorhaltsdissonanz mit besonderer Stimmführung die Sinfonia mit ihren zwei ungleich strukturierten Hälften entwickelt wird, und wie durch Vokaleinbau in die instrumentalen Bauteile der Sinfonia der Hauptteil entsteht (zum überwiegenden Teil) und aus den Abschnitten des Hauptteils durch Parodie wiederum der Mittelteil. Bei der Anpassung der Bauteile an den jeweiligen Text kommt es vor allem im Mittelteil zu Verwerfungen in der Taktstruktur. Das Ergebnis ist eine nahezu perfekte Übereinstimmung zwischen der Deklamation und der Gliederung des Textes einerseits und der metrischen und syntaktischen Struktur der Musik andererseits.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Maier, S. (2021). Metrische Verwerfungen im Eingangschor der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. Die Musikforschung, 71(2), 146–165. https://doi.org/10.52412/mf.2018.H2.304