Ein Rückert-Kanon als Keimzelle zu Schumanns Klavierkonzert Op. 54

Autor/innen

  • Thomas Synofzik

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2005.H1.605

Abstract

Im Januar 1841 komponierte Robert Schumann ein bisher unbeachtetes kanonisches Duett für seinen Rückert-Zyklus op. 37 <Ich bin dein Baum, o Gärtner>, das keine Parallelen zur späteren Vertonung op. 101/3 aufweist. Es wurde schließlich nicht in den gedruckten Zyklus übernommen, da daraus im Mai 1841 der erste Satz von Schumanns Klavierkonzert op. 54 entstand. Das Duett wurde wenig verändert als As-Dur-Mittelteil übernommen, darum herum bildet Schumann nach einer schon 1836 geäußerten Idee einen a-Moll-Konzertsatz, der eine Synthese aus dreisätzigem Konzertmodell und Sonatenhauptsatz bildet. Dessen monothematische Anlage hat ihren Ursprung somit nicht im Hauptthema, sondern im As-Dur-Mittelteil. Durch die vokale Prägung dieses Teils erscheint dessen gängige Aufführungspraxis in einem Tempo weit unterhalb der Metronomvorschrift mit oft falschen Betonungen als verfehlt.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Synofzik, T. (2021). Ein Rückert-Kanon als Keimzelle zu Schumanns Klavierkonzert Op. 54. Die Musikforschung, 58(1), 28–32. https://doi.org/10.52412/mf.2005.H1.605