"Der Glöckner von Notre-Dame"

Spielräume und Problematik der Schauspielmusikpraxis um die Mitte des 19. Jahrhunderts an einem Beispiel aus dem Stuttgarter Hoftheater

Autor/innen

  • Andreas Münzmay

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2005.H2.615

Abstract

Die aktuelle Schauspielmusikforschung unterscheidet textbezogene, die Handlung begleitende oder kommentierend ergänzende Schauspielmusik von sogenannter Rahmenmusik, die nicht spezifisch auf die Handlung Bezug nimmt (Ouvertüren, Zwischenakts- oder Schlussmusiken). Als aus einer breiten Schauspielmusikpraxis herausgegriffenes Beispiel zeigt die umfangreiche Musik zu "Der Glöckner von Notre-Dame" (Schauspiel von Charlotte Birch-Pfeiffer nach Victor Hugo) des Hofmusikers Friedrich Siber (Stuttgart 1849) jedoch, dass diese Bereiche nicht getrennt voneinander zu denken sind; vielmehr bestimmte offenbar die Rezeptionshaltung gegenüber Rahmenmusik auch die Aufführungs- und Rezeptionsbedingungen textbezogener Schauspielmusik maßgeblich mit. Analysiert wird Sibers Partitur und ihr Verhältnis zu Birch-Pfeiffers Text im Vergleich zur vorausgehenden Vertonung von Wilhelm Hermann Cläpius (Berlin 1835), die in konventioneller Weise auf dramaturgisch motivierte Bühnenmusik beschränkt bleibt.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Münzmay, A. (2021). "Der Glöckner von Notre-Dame" : Spielräume und Problematik der Schauspielmusikpraxis um die Mitte des 19. Jahrhunderts an einem Beispiel aus dem Stuttgarter Hoftheater. Die Musikforschung, 58(2), 113–130. https://doi.org/10.52412/mf.2005.H2.615