"Der Componist hat hier dem opernhaften Elemente einen zu weiten Spielraum gegönnt"

Zwei Schauspielmusiken zu Shakespeares "Sturm" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Autor/innen

  • Antje Tumat

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2005.H2.616

Abstract

Zwei Schauspielmusiken zu William Shakespeares "The Tempest" werden hier anhand grundsätzlicher Fragestellungen zu Musik im Sprechtheater miteinander verglichen: Wilhelm Taubert schrieb die Musik zu der Münchner Inszenierung Franz von Dingelstedts (1855), Max Seifriz zu derjenigen Feodor Wehls in Stuttgart 1873. Aus handschriftlichen Partituren, Rollen- und Soufflierbüchern, Theaterzetteln und Rezeptionszeugnissen wird zunächst die Werkgestalt der beiden Theaterereignisse erschlossen. Daran anschließend werden Fragen zu Interpretationsmöglichkeiten der Schauspielmusiken gestellt: Die beiden Musiken zu Shakespeares "Tempest" sind aus einem unterschiedlichen Textverständnis heraus entstanden, sie entfalten eine jeweils andere dramaturgische Wirksamkeit. Diese Wirksamkeit ergibt sich zum Beispiel aus der unterschiedlichen Gewichtung von Sprache und Musik im gesamten Theaterereignis. Die zeitgenössische ästhetische Debatte um diese Gewichtungsfrage wird anhand von Rezeptionsdokumenten zu den beiden Inszenierungen nachvollzogen.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Tumat, A. (2021). "Der Componist hat hier dem opernhaften Elemente einen zu weiten Spielraum gegönnt": Zwei Schauspielmusiken zu Shakespeares "Sturm" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Musikforschung, 58(2), 131–150. https://doi.org/10.52412/mf.2005.H2.616