Zwei Miszellen zur Mendelssohn-Rezeption
DOI:
https://doi.org/10.52412/mf.2004.H2.665Abstract
Die Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium "Paulus" (Nr. 16) entnommene Bläserfanfare, die alljährlich während des Libori-Festes in Paderborn als Libori-Tusch erklingt, ist wahrscheinlich 1836, acht Wochen nach der Uraufführung des "Paulus" in Düsseldorf, zum tausendjährigen Libori-Jubiläum in Paderborn eingeführt worden. Als Vermittler kommt der Louis-Spohr-Schüler Otto Julius Gehrke (1807-1878) in Frage. Bei der Bläserfanfare am Ende des vierten Satzes der "Rheinischen Symphonie" von Robert Schumann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Anspielung auf die Bläserzwischenspiele im Wachet-auf-Choral (Nr. 16) des "Paulus" von Mendelssohn. Diese Anspielung dürfte in einem assoziativen Zusammenhang mit Schumanns Interesse am Kölner Dom gestanden haben.