Ein neu entdecktes Mendelssohn-Autograph in Japan

Der Klavierauszug "Die erste Walpurgisnacht" op. 60

Autor/innen

  • Hiromi Hoshino

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2004.H2.666

Abstract

Felix Mendelssohn Bartholdys autographer Klavierauszug "Die erste Walpurgisnacht" op. 60 wurde 1990 in Japan entdeckt. Das Verlagshaus Kistner hatte 1891 das Autograph zur Auktion nach Berlin gegeben, wodurch es in Privatbesitz gelangte: über Robert von Mendelssohn, seine Frau Giulietta Gordigiani von Mendelssohn, den von ihr protegierten Cellisten Gaspar Cassadó zu dessen Frau Chieko Hara, eine japanische Pianistin. Aus ihrem Besitz erhielte es 1990 die Tamagawa-Universität in Tokyo durch eine Schenkung. Das Autograph ist nicht datiert. Die Markierungen für die Seitenaufteilung beweisen, daß es als Stichvorlage für die Erstausgabe bei Kistner (1844) diente. Daher muss es im Sommer (spätestens am 17. August) 1843 angefertigt worden sein. Von besonderem Interesse sind die verschiedenen Änderungen von Mendelssohns Hand. Es zeigt die letzten Gestaltungsschritte: Mendelssohn revidierte das Werk sowohl bei der Anfertigung des Klavierauszugs als auch während der Korrekturen zur Erstausgabe. Diskutiert werden die relevanten Änderungen im Schlusschor (Nr. 9).

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Hoshino, H. (2021). Ein neu entdecktes Mendelssohn-Autograph in Japan: Der Klavierauszug "Die erste Walpurgisnacht" op. 60. Die Musikforschung, 57(2), 151–159. https://doi.org/10.52412/mf.2004.H2.666