Die "verruchte Theorie" einer musikalischen "Gottheit"

Hector Berlioz und die Opernreform Christoph Willibald Glucks

Autor/innen

  • Wolf Gerhard Schmidt

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2003.H3.719

Abstract

Im 19. Jahrhundert waren es vor allem zwei Komponisten, die sich intensiv mit Christoph Willibald Glucks Opernreform auseinander setzten: Hector Berlioz und Richard Wagner. Während dem einen die Reform - zumindest in der Theorie - schon zu weit ging, war sie dem anderen noch nicht progressiv genug. Berlioz' Urteil über Gluck erweist sich jedoch als vielschichtig. Neben Lobreden auf den "Gott des Ausdrucks" stehen kritische Bemerkungen zu dessen "verruchter Theorie", als deren legitime, wenngleich negative Umsetzung Wagners Gesamtkunstwerk erscheint. Dabei lässt sich bei Berlioz eine Trennung zwischen Theorie und Praxis feststellen. Indem Gluck hinter den eigenen Postulaten zurückbleibt, gewinnen seine Kompositionen (großenteils) paradigmatischen Charakter.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Schmidt, W. G. (2021). Die "verruchte Theorie" einer musikalischen "Gottheit" : Hector Berlioz und die Opernreform Christoph Willibald Glucks. Die Musikforschung, 56(3), 231–249. https://doi.org/10.52412/mf.2003.H3.719