Der "einzelne Ausdruck mit seiner Gewalt"

Eine Beethoven-Kritik Gustav Jacobsthals aus dem Jahre 1889

Autor/innen

  • Peter Sühring

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2002.H4.774

Abstract

Albert Schweitzers autobiographische Mitteilung, sein Strasbourger Lehrer Gustav Jacobsthal habe nur die Musik vor Ludwig van Beethoven als Kunst gelten lassen, wird anhand von Vorlesungsskizzen im Berliner Nachlass Jacobsthals einer Prüfung unterzogen. Dabei ergibt sich, dass Jacobsthal speziell den Spätstil Beethovens einer sehr viel differenzierteren Kritik unterzogen hatte. Sie mündete darin, dass Beethoven zu Gunsten der Verabsolutierung des partikularen musikalischen Ausdrucks die kompositorische Einheitlichkeit eines musikalischen Kunstwerks verletze. Jede zukünftige Musik müsse zwar an den expressiven Errungenschaften Beethovens anknüpfen, aber den Weg der Desintegration der Formkräfte wieder verlassen.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Sühring, P. (2021). Der "einzelne Ausdruck mit seiner Gewalt": Eine Beethoven-Kritik Gustav Jacobsthals aus dem Jahre 1889. Die Musikforschung, 55(4), 373–385. https://doi.org/10.52412/mf.2002.H4.774