Otto Nicolais Italien-Rezeption
"Die lustigen Weiber von Windsor" und das Konzept der "Leichtigkeit"
Abstract
Das Verhältnis Otto Nicolais zu Italien war großen Schwankungen unterworfen. Nach der anfänglichen Ablehnung des italienischen Opernstils und der sich anschließenden Angleichung lässt sich mit <Die lustigen Weiber von Windsor> ein neues Stadium der differenzierten Aneignung italienischer Muster ausmachen. Die Forderung nach italienischer Leichtigkeit gewann den Rang eines Konzeptes, das auf der zitathaften Anwendung der im "melodramma giocoso" (zum Beispiel bei Gioacchino Rossini oder Gaetano Donizetti) üblichen musikalischen Mittel basiert. Darüber hinaus erweist sich Nicolais Umgang mit der Tradition der deutschen romantischen Oper als Spiel und Brechung im Sinne einer Thematisierung und Ironisierung.