Die Mär vom gestohlenen Tristan-Akkord

Ein groteskes Kapitel der Liszt-Wagner-Forschung

Autor/innen

  • Manfred Eger

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.1999.H4.909

Abstract

Das Liebestrank-Motiv, das mit dem Tristan-Akkord beginnt und die Keimzelle von Richard Wagners epochemachendem Werk ist, kommt auch in Franz Liszts Lied <Ich möchte hingeh'n> vor, das 1845 konzipiert wurde, 15 Jahre vor <Tristan und Isolde>. Generationen von Musikwissenschaftlern und Publizisten rühmten Liszt deshalb als den eigentlichen Bahnbrecher der neuen Musik. Das Lied wurde jedoch zum ersten Mal 1859 veröffentlicht, nachdem Liszt sich bei Wagner für den Druck des ersten <Tristan>-Aufzugs bedankt und im Druckmanuskript des Liedes einige Korrekturen vorgenommen hatte. Dabei fügte er auch das Liebestrank-Motiv als freundschaftliche Anspielung ein, veränderte jedoch offenbar versehentlich den Tristan-Akkord.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Eger, M. (2021). Die Mär vom gestohlenen Tristan-Akkord: Ein groteskes Kapitel der Liszt-Wagner-Forschung. Die Musikforschung, 52(4), 436–453. https://doi.org/10.52412/mf.1999.H4.909