Librettovertonung oder Tondichtung?

Bemerkungen zur Musik von Richard Strauss' "Feuersnot"

Autor/innen

  • Walter Werbeck

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.1998.H1.919

Abstract

<Feuersnot>, Strauss' zweite Oper, ist gewiß weder eine Tondichtung noch eine bloße Librettovertonung, auch kein "stage tone poem" - wie Norman Del Mar <Salome> und <Elektra> bezeichnete. Aber Strauss bediente sich erstmals bei der Musik derjenigen Mittel, mit denen er schon in seinen Tondichtungen ausgiebig gearbeitet hatte: Steigerungen und Kontraste und der verschmähte auch Elemente der Sonatensatzform nicht. Das war schon deshalb wichtig, weil die dramaturgische Anlage des Librettos von Ernst von Wolzogen über weite Strecken jedweder Logik entbehrte. Strauss mußte sich auf die Stimmigkeit seiner Musik verlassen. Er komponierte eine formale Syntax, bei der ihm seine Erfahrungen mit den mehrdimensionalen Formen der Tondichtungen entgegenkamen. Auch die Orchesterbehandlung, Melodik, Thematik und Harmonik sind ohne seine programmatischen Orchesterwerke nicht zu denken.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Werbeck, W. (2021). Librettovertonung oder Tondichtung? : Bemerkungen zur Musik von Richard Strauss’ "Feuersnot". Die Musikforschung, 51(1), 15–24. https://doi.org/10.52412/mf.1998.H1.919