Die Konstellation von Musik und Aufklärung am Gothaer Hof
DOI:
https://doi.org/10.52412/mf.1996.H1.1016Abstract
Der behandelte Zeitraum ist durch den Beginn der 1753 von Melchior Grimm eröffneten <Correspondance littéraire> und den Rücktritt Georg Bendas vom Hofkapellmeisteramt 1778 eingegrenzt. Günstige Voraussetzungen für eine neue Epoche des Musiktheaters schufen die Besetzung der Hofkapelle, der italienische Kompositionsstil, das rationalistische Gedankengut Frankreichs und eine der weltlichen Kunst aufgeschlossene, von der Lektüre Leibnizens und Christian Wolffs geprägte Herzogin. Zwei markante Beispiele werden vorgestellt: das den tragischen Konflikt zwischen individuellem Schicksal und Staatsaktion gestaltende Duodram <Ariadne auf Naxos> von Brandes/Benda und Gotter/Bendas besonders dem "dritten Stand" und der gesellschaftskritischen wie musikästhetischen Denkweise Rousseaus zugewandtes Singspiel <Der Holzhauer oder Die drei Wünsche>.