Pommern tiefer Lage (Bombardi, Bombardoni, Bomharte) als Bestandteil des Basso-continuo-Instrumentariums

Autor/innen

  • Jürgen Eppelsheim

DOI:

https://doi.org/10.52412/mf.2013.H1.99

Abstract

Die französischen Holzblasinstrumente Oboe und Fagott hatten im Bereich kirchlicher Figuralmusik eine neue Situation geschaffen: Ihre die Klangnatur wesentlich mitprägende Einstimmung im "Kammerton" war um zwei Halbtöne ("hoher Kammerton") oder sogar drei Halbtöne ("tiefer Kammerton") tiefer als der über Jahrhunderte etablierte (und bis ins mittlere 19. Jahrhundert in Gebrauch bleibende) "Chorton" der Orgel. Als Lösung für ein Zusammenwirken bot sich an, die Komposition insgesamt nach wie vor am Chorton der Orgel auszurichten, Oboen- und Fagottstimmen aber zu transponieren, wie Johann Sebastian Bach es vor seiner Leipziger Zeit tat. Oder (wie in Leipzig von Bachs Vorgänger Kuhnau praktiziert) die Komposition orientierte sich am ("hohen") Kammerton, der für das gesamte Ensemble galt, während die Continuo-Stimme für die Orgel zu transponieren war. Der "Bombardo", der hier näher bestimmt wird, erweist sich durch seine Chortonstimmung als Instrument einer gegenüber Oboe und Fagott älteren Generation, das hier auch unter erheblich veränderten Gegebenheiten des Ensemblemusizierens im Gebrauch bleibt.

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Veröffentlicht

2021-09-22

Zitationsvorschlag

Eppelsheim, J. (2021). Pommern tiefer Lage (Bombardi, Bombardoni, Bomharte) als Bestandteil des Basso-continuo-Instrumentariums. Die Musikforschung, 66(1), 2–11. https://doi.org/10.52412/mf.2013.H1.99